Selbsthilfe bei Schüchternheit und sozialer Phobie

 

NDR 1 Plattenkiste, 17.4.2015

SHG Helmstedt im Radio

Von Michael Thürnau (Moderation)

Na wenn das mal kein interessantes Thema wird heute in der Plattenkiste. Ich begrüße aus Helmstedt: intakt e.V., das ist die Selbsthilfegruppe für Schüchterne. Mit Gaby [XXX], mit Jens [XXX] und mit Günter [XXX], meine Dame, meine Herren, einen schönen guten Tag.
Guten Tag.

(Musik: OMD - Maid of Orleans)
(Musik: Stevie Wonder - I just called to say I love you)


Es ist Freitag, die Plattenkisten-Woche ist fast geschafft, jedenTag ne andere Gruppe, anderer Verein, andere Firma, und heute am Freitag was ganz Besonderes, wie ich finde. Intakt e.V., die Selbsthilfegruppe für Schüchterne aus Helmstedt. Gabriele [XXX], schönen guten Tag.
Hallo.
Darf ich so platt und direkt fragen, Selbsthilfegruppe für Schüchterne, war das ne große Überwindung für Sie, heute hier ins Radio zu kommen?
Nicht so sehr, wie ich das vorher so gedacht hätte, das ist ja so ganz angenehm, also man ist ja auch nicht in jedem Lebensbereich schüchtern, es gibt so Situationen, die fordern einen mehr, und manche halt weniger, und da hat jeder andere Baustellen...
Hm...
Und ich denke mal, jeder Mensch ist irgendwo schüchtern, also bei mir ist das halt so ausgeprägt, oder daß man nicht so direkt in so'n Raum reinspaziert, wo viele Leute sitzen, die man nicht kennt, oder, man macht sich halt viele Gedanken vor unbekannten Situationen, und kann die auch nicht unbedingt so gut umsetzen, also daß man halt beim Vorstellungsgespräch, ist auch so'ne Sache, daß man sich dann nicht so präsentieren kann wie man das eigentlich möchte und wie man eigentlich ist, weil man in dem Moment dann, ja halt körperlich so'n bißchen abschaltet, daß man dann halt schwitzt und stottert das n'bißchen...
Hm
Und man kann es aber üben, daß es halt nicht so, sich so sehr ausbricht. Wir machen in der Gruppe Rollenspiele, oder reden halt darüber, man kann sich halt vorbereiten oder guckt sich das mal vorher an, wo man vielleicht hin muß, und dann...
Sie haben gerade gesagt, das haben viele Menschen, ich zum Beispiel, meine Mutter erzählte mir, daß ich ein sehr schüchternes Kleinkind gewesen bin. Kann man sich heut garnicht mehr vorstellen. Wann haben Sie aber gemerkt, daß es über die normale Schüchternheit hinausgeht, daß das wirklich eher Ihr Leben beeinflußt?
Naja, wenns so anfängt, daß man halt mit Freunden irgendwo hingeht und die dann fragen muß, ob die einem ne Cola holen oder ein paar Pommes und man selber holt sich die nicht, oder, ne, wenn die anderen sich was holen, nicht fragen, ob sie einem was mitbringen können, daß man dann halt da sitzt und nichts ißt. Und sagt, dann frag ich jetzt dann lieber nicht nach.
Hm
Daß man halt so anfängt, Situationen zu vermeiden, und dadurch schränkt man sich halt dann auch immer mehr ein.
Also soweit geht das, daß Sie sagen, bevor ich da selbst hingehe und bestelle...
Na jetzt nicht mehr, aber früher, früher war das so.
Ja. Und wenn Sie's gemacht hätten, hätten Sie Schweißausbrüche bekommen, oder oder...
Jaaa, man fängt dann an so rumzustottern oder schwitzt, man macht sich halt hinterher viele Gedanken, oh Gott, das hab ich ja blöd gesagt, und so, obwohl ja, wenn man sich jetzt irgendwo Pommes holt, da kommen hundert andere, das fällt ja der Verkäuferin nicht auf, aber, man hat sich da'n Kopp gemacht früher. Das ist - das Problem.
Ist das nur Ihnen aufgefallen, oder ist das auch anderen aufgefallen?
Ich glaub, ich hab damit am meisten zu tun gehabt, also meine Freunde haben das irgendwann einfach so, so angenommen, also daß sie für mich halt Sachen mitholen zum Beispiel, also das...
Gab's da mal'n blöden Spruch?
Nee, also es hieß dann entweder, willst nicht mal selber holen oder so, aber dann haben die es dann doch gemacht. Also, man hat mir halt auch viel abgenommen, auch meine Eltern öfter mal, und mich nicht so gefordert und gesagt, komm jetzt geh mal und bezahl das selber oder hol das mal selber, und dann, ham sich die Sachen halt verfestigt, und erst, mit, im Laufe der Jahre durch meine Kinder, die ich da jetzt habe, da muß man halt viel mehr machen und man muß viel mehr an die Front und auch mal selber fragen und dadurch hat sich das so'n bißchen verwachsen, sag ich mal, und für die Sachen, die immer noch da sind, hab ich jetzt ja meine Gruppe und helf auch gern anderen, die dieses Problem haben.
Gaby, darf ich was ganz blödes fragen?
Na, nur los.
Wie ham Sie Ihren Mann kennengelernt? Wie ham Sie drei Kinder bekommen, wenn Sie schüchtern sind?
Ja das fragen mich auch immer viele. Das kann ich selber auch ganz schlecht erklären, das hat sich einfach dann doch ergeben und ...
Ja
Also wenn man mich nett anspricht, dann kann ich ja auch reden, und dann red ich auch mit demjenigen und dann, hat das auch funktioniert.
Ist Schüchternheit dann vorbei, wenn man einen Menschen besser kennt, also wenn Sie jetzt zum Beispiel an eine Pommesbude gehen, und da steht jemand, den Sie gut kennen, hätten Sie da früher was bestellt?
Ja.
Also doch...
Also wenn man jemand gut kennt und der auch weiß, wie man selber tickt, dann macht man das eher, also das Unbekannte ist das, was die Schüchternheit am meisten hervorbringt eigentlich.
Ein ganz interessantes Thema. Sie haben uns andere mitgebracht aus Ihrer Selbsthilfegruppe, und mit denen plaudern wir gleich, vorweg gibts, wie ich finde, einen der schönsten deutschen Kultschlager überhaupt, mit Katja Ebstein.

(Musik: Katja Ebstein - Theater)

Fünf vor halb eins - die Plattenkiste bei NDR1 Niedersachsen, mit intakt e.V., der Selbsthilfegruppe für Schüchterne aus Helmstedt, und Günter [XXX] im Studio. Günter, auch Ihnen ein herzlichessss Willkommen.
Hallo, danke.
Auch Sie ein ganz fröhlicher Mensch, also nach außen hin fällt Schüchternheit ja nicht auf, wie äußert sich das bei Ihnen, Schüchternheit?
Naja, manchmal ist es so, daß ich einfach, ääh, bestimmte Vokabeln vergesse, weil die deutsche Sprache, das ist nicht meine Muttersprache, manchmal fällt es noch schwer, obwohl ich schon paar Jährchen in Deutschland lebe,
Ja
und das ist, das sind die Äußerlichkeiten, sozusagen.
Warum sind Sie zu dieser Selbsthilfegruppe gegangen, hatten Sie die Nase voll vom schüchtern sein, wollten Sie Ihr Leben verändern?
Wenn ich ganz ehrlich da sein darf, ich bin mehr oder weniger durch Zufall in die Gruppe reingekommen, einfach, ich war neugierig, aber bestimmt im Hintergrund lag dieses Thema auch schon und hat sich so ergeben, daß ich durch Zufall da reingerutscht bin und hängengeblieben bin.
Sind Sie jetzt weniger schüchtern als vorher oder können können Sie besser mit umgehen durch die Selbsthilfegruppe?
Vielleicht kann ich besser umgehen mit dem Problem, weil ich da Kollegen gefunden habe und die Menschen, die die gleichen Probleme vielleicht haben.
Und was machen Sie jetzt konkret, haben Sie gelernt, Mechanismen, mit Schüchternheit umzugehen, oder hilft alleine das Reden über Schüchternheit, oder wie sieht das, diese Arbeit in der Selbsthilfegruppe denn aus?
Naja, wenn man weiß, daß es auch Menschen gibt, die auch ähnliche Probleme haben, und man damit umgehen können und gelernt haben, damit umzugehen, die Gespräche bringen schon soviel, sehr viel, man weiß einfach, daß man nicht alleine ist, die die Probleme hat.
Gibts bei Ihnen Situationen, wo Sie besonders schüchtern sind?
Besonders vielleicht nicht, aber das kann sich natürlich herausstellen, wenn es schwierige Probleme zu erledigen gibt, weil es einfach, ja, die deutsche Sprache nicht so einfach manchmal ist.
Es hat auch viel damit zu tun, wie selbstbewußt man mit der Sprache zum Beispiel
Ganz genau. So ist das, ja.
Und wie oft sind Sie bei dieser Selbsthilfegruppe, haben Sie da auch Freunde gefunden?
Doch, ich habe Freunde gefunden, und wir treffen uns in der Gruppe regelmäßg, jede zweite Woche, am Donnerstag, wenn ichs schon sagen darf, und daß natürlich sehr angenehmes Klima bei uns herrscht. Und das bringt sehr viel.
Gut. Haben Sie prima gemacht, Sie wirken überhaupt nicht schüchtern, und...
Danke schön!
Gut gemacht!
Danke!
N'bischen Musik hörn?
Aber gerne!
Kommt jetzt! Was für ein schönes Lied habt ihr euch ausgesucht. The power of love, von Frankie goes to Hollywood, kurz vor halb eins.

(Musik: Frankie goes to Hollywood - The power of love)
(Verkehrsmeldungen zur halben Stunde)
(Musik: Lou Bega - Mambo No. 5)


Die Plattenkiste heute am Freitag mit intakt e.V., der Selbsthilfegruppe für Schüchterne aus Helmstedt und Jens [[XXX]]. Jens, beruflich im Möbelhaus tätig, beeinträchtigt Sie Ihre Schüchternheit oder hat sie beeintächtigt im Beruf?
Jaa, am Anfang wars nicht ganz einfach, aber man gewöhnt sich daran, es ist ne Herausforderung und man wächst dann auch damit.
Als Sie sich beworben haben, war das für Sie ein Problem, allein das Vorstellungsgespräch?
Nee, nein, das nicht, das ist eher, wenn man größere Menschen-Mengen hat oder so, aber das Gespräch selber, nein.
Und wenn Sie heute arbeiten, dann merkt der Kunde nicht, daß er jemanden vor sich hat, der schüchtern ist?
Nein, also das, man kann das trennen, also es ist wirklich rein beruflich, und das trennt man dann.
Was macht Ihre Selbsthilfegruppe an Aktivitäten? Ich meine, nur treffen ist ja auch langweilig, ihr habt bestimmt vieles, was euch voranbringt im Leben.
Ja, also wir verabreden uns, wir machen dann gemeinsame Sachen, also Ausflüge, wo man auch mal in der Öffentlichkeit ist oder was wir auch gerne machen, ist, in Helmstedt gibts so'n Kneipenquiz, daran nehmen wir teil als Gruppe, da haben wir, da sind wir richtig alle zusammen, und da...
So'n "Tablequiz".
Ja, abends, heute abend ist wieder, 20 Uhr, da ist so'n kleines Cafe, und da sind dann ein Haufen Leute und treten gegeneinander an.
Wird das besser im Laufe einer Begegnung, also irgendwo kommen Sie hin und sind dann noch'n bißchen schüchtern und je länger Sie da isnd, desto besser wird das oder hat das auf der Zeitachse keine Auswirkung, Schüchternheit?
Ja, es ist natürlich, wenn man fremde Umgebung kommt, ist manchmal schon'n bißchen schwierig, aber man findet sich dann auch und dann geht das.
Wie gut sind sie beim "Tablequiz"?
Oh, wir haben schonmal den 2. Platz...
Hey!
... das war das Beste, ja.
Gut!
Von 16 Teams.
Kneipe, Ausflüge, zum Beispiel, wohin gehen die Ausflüge, was macht ihr das so zum Beispiel?
In Magdeburg haben wir Stadtbesichtigung gemacht, und das Größte war, einmal nach Hamburg mit dem Auto, und da haben wir dann das Miniaturland besichtigt und die Stadt selber, das war sehr schön.
Waren Sie schon als Kind schüchtern oder ist das im Lauf der Zeit erst gekommen?
Ja, das ist so phasenweise, in bestimmten Situationen fällts mir schwer, und manche Sachen fallen mir leicht, und dieses Anpassen an bestimmte Dinge, das ist halt, wo ich manchmal so'n paar Probleme hab.
Die Gesellschaft und gerade Gruppen von, gerade auch Männern, sind ja manchmal gnadenlos, haben Sie manchmal blöde Sprüche zu hören bekommen, oder haben Sie das mit sich alleine abmachen können?
Nee, da habe ich keine Probleme, nee, die Gruppe, die hat sich, als ich sie gefunden hab, bin ich dahingekommen, von Anfang an, und dann hats mir ganz gut gefallen, wir sind zusammengeblieben, und das ist wirklich, es hilft, wenn man mit Gleichgesinnten zusammentrifft.
Und Sie haben alle einen ausgezeichneten Musikgeschmack, hier kommt der nächste Musikwunsch.

(Musik: Abba - Super-Trouper)
(Musik: Helene Fischer - Ich will immer wieder ... dieses Fieber spür'n)


Die Plattenkiste am Freitag mit intakt e.V., der Selbsthilfegruppe für Schüchterne aus Helmstedt. Gaby, ich muß jetzt mal kurz zusammenfassen, viel gelernt habe in dieser Sendung, also: Schüchtern nach außen wirkt ihr alle überhaupt nicht, ihr seid wie alle anderen auch, obwohl's manchen einen etwas Überwindung gekostet hat, Schüchternheit taucht in manchen Lebenssituationen auf, es wirkt nach außen garnicht immer so, es gibt Brücken, mit denen man sich helfen kann, aber nach innen kanns einen schon ganz schön belasten. Hab ich das ungefähr richtig zusammengefaßt?
Ja, das stimmt, weil man denkt oft, das wird von außen so gesehen, und das merken die Leute garnicht, ich krieg ganz oft zu hören, ey du bist doch garnicht schüchtern, was machst du da in dieser Gruppe, so ungefähr, aber selber merkt man das schon in manchen Situationen, doch.
Wer jetzt gehört hat, in Helmstedt und Umgebung, und sagt, Mensch, mich belastet das auch seit vielen Jahren, ich hätte da mal Interesse, gibts die Möglichkeit, dahinzukommen und wenn ja, was kostet das und wo trefft ihr euch?
Also kostet tut das erstmal überhaupt garnichts, wir treffen uns in Helmstedt in der Schuhstraße 28, bei der Kontaktstelle Vera, oder...
Hmhm.
Und das ist immer jeden Donnerstag alle 14 Tage um 19 Uhr, das nächste Mal ist am 30. April, wir hatten erst gestern wieder Treffen, deswegen ist es'n bißchen länger hin, also kann man sich dann auch, kann man noch Mut sammeln, um zu kommen, am 30. April...
Gehört da Mut zu?
Ich denk mal schon, beim ersten Mal gehört da Mut zu, also da reinzukommen, wir sind nur ne kleine Gruppe, man kommt jetzt nicht da rein und wir sitzen da mit 30 Mann, sind 5-7 Leute, also man kann sich das durchaus trauen, also nur Mut.
Hm, und wenn jemand kommt, dann wird erstmal auch ganz herzlich begrüßt und, gibts da gleich am ersten Abend die Möglichkeit, etwas dagegen zu tun oder ist es die Zeit auch, die für Schüchterne arbeitet?
Also die Zeit ist es hauptsächlich, am Anfang ist so, wir geben den Leuten die Zeit, anzukommen, die müssen auch nicht gleich reden und groß von sich erzählen, die können erstmal einfach sich da sich uns angucken und wir quatschen die auch nicht nieder und stellen tausend Fragen, also jeder so wie er will, der eine erzählt halt schon mehr von sich, der andere sagt beim ersten Mal garnichts und hört halt nur zu, also wir passen das so'n bißchen an immer an die Situation.
Sind Sie froh, daß Sie diese Selbsthilfegruppe haben?
Ja, auf alle Fälle, also am Anfang auch sehr geholfen, da gabs dann auch andere Situationen in meinem Leben, wo ich halt da reingeraten bin, wo ich ein bißchen so die Kontakte nicht so hatte nach der Trennung von meinem Mann, da dacht ich, ich muß mal wohin und weil das Thema Schüchterne halt auch eins war, bin ich in die Gruppe gegangen und es hat mir unheimlich weitergeholfen.
Ich meine auch nicht, daß, klar wenn man zu ner Selbsthilfegruppe geht, dann macht man das ja auch freiwillig, aber es ist schon so, daß Ihr Leben eine Wendung dadurch genommen hat, daß Sie weniger Leidensdruck haben, kann man das so sagen?
Ja, auf alle Fälle, doch, ja.
Gut, also in Helmstedt, einmal am ersten, nee, nicht am ersten, aber jeden zweiten...
... alle 14 Tage donnerstags, nächstes Mal am 30.
Gut. Jetzt gibts Musik auf die Ohren. Schon wieder so'n Titel, den wir ganz lange nicht gehört haben. Natalie, besungen von Gilbert Becaud.

(Musik: Gilbert Becaud - Natalie)

Der kriegt sich ja garnicht wieder ein, der Gilbert Becaud, ein tolles Lied. Natalie, gewünscht von intakt e.V., der Selbsthilfegruppe für Schüchterne aus Helmstedt, mit Günter, Jens und Gabriele. Herzlichen Dank für den Besuch hier, Günter, wir müssen, sonst gibts Ärger, ein paar schnelle Grüße verschicken.
Ja, ein Gruß an Annemarie, die beste Chefin der Welt und an meine netten Kolleginnen, danke.
Jens?
Ich grüße meine Familie und alle, die mich kennen.
Und Gaby?
Ich grüße meine Familie, meine Kinder Max, Robin und John, und Frau Andrea Meininghaus und vor allem Julian Kurzidim von intakt e.V.
Wunderbar, herzlichen Dank, und jetzt gibts Musik von Pink Floyd, dann um 13 Uhr aktuell Neues aus Niedersachsen und der Welt.

(Musik: Pink Floyd - Another brick in the wall - Der Drillsergeant mit dem Pudding wurde wegen der Nachrichtenzeit abgeschnitten)
(Ende)



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zuletzt am 16.07.2023 um 12 Uhr 26